Klassensprecher lernen Klassensprecher: Drei Tage Ausbildung in Lankau

„Wo sind wir denn hier gelandet?“, erstaunt und leicht entsetzt schauten sich die Schüler und Schülerinnen am Freitagmittag um, als sie den drei VW-Bussen in Lankau entstiegen und sich umsahen. Hier also sollte das Klassensprechertraining für die Jahrgangsstufen 6 – 8 stattfinden, irgendwo im Nirgendwo. Vor ihnen lag, in leuchtendem schwedischem Rot gestrichen, ein verwinkelter Gebäudekomplex, rund herum Wald und Felder. Das Entsetzen steigerte sich noch, nachdem erste verzweifelte Rufe über den Hof hallten: „Ich habe kein Netz!“, während gleichzeitig wild mit dem Smartphone in der Luft gewedelt wurde um doch noch irgendwo einen zarten Empfangsbalken abzufischen. Doch was für die meisten unvorstellbar ist, ja lebensbedrohlich, lernten dann alle (überwiegend) lieben: Stunden ohne Netzempfang. Den ganzen Tag über sah man kein Handy – das geht tatsächlich! Am dritten Tag kam dann die Rückmeldung: „Das war eigentlich mal echt cool!“. Na also.

Denn die ganze Zeit über wurde nun miteinander gesprochen, wurde in wechselnden Gruppen daran gearbeitet und diskutiert, was man/frau als Klassensprecher wissen und können müsse, wie Gespräche am erfolgversprechendsten geführt werden (auch und besonders in Konflikten), welche Erwartungen wohl Lehrer an Klassensprecher hätten und welche Klassensprecher an Lehrkräfte. Wann redet man schon mal über „Erwartungen“, zumeist werden die ja unausgesprochen vorausgesetzt – obwohl sie voneinander abweichen: Der Stoff, aus dem Missverständnisse und Konflikte sind.

Alle arbeiteten gemeinsam an den Themen, egal aus welcher Klassenstufe sie kamen und immer mit anderen, die sich vorher noch nicht einmal vom Sehen kannten. So entstanden Gemeinschaft und daraus gemeinsame Projekte, um unsere Schule und das Image der Schule noch weiter zu verbessern. Dazu gehörten auch schulrechtliche Grundlagen -denn schließlich sollte man wissen, was erlaubt und möglich ist, und was nicht-, genauso wie spielerisch zu lösende (Team-) Aufgaben.

Unter der Moderation und Begleitung von Wolfgang Reetz, Anna Neuschulz, Barbara Stellingwerf und Nina Hehn war die Arbeit das eine, der Spaß das andere; schließlich muss, wo gearbeitet wird, auch gefeiert werden – und dafür bot sich eine auf dem Gelände liegende Disco-Hütte an, in der bis zum Zapfenstreich von Malle-Musik über Helene Fischer bis zu Geräuschen ähnlich startender Flugzeuge mit Motordefekt alle Musikrichtungen bis in den Wald dröhnten. Diejenigen, die es lieber etwas ruhiger mochten, tummelten sich derweil am Lagerfeuer, am Ende waren alle einig: Es waren drei superschöne gemeinsame Tage und es lohnt sich, Klassensprecher/in zu sein. 

Wir, die wir diese Tage gestalten bzw. daran teilnehmen durften, bedanken uns bei den Unterstützern, die durch ihre Geldmittel die Veranstaltung erst möglich machten. Und wir bedanken uns auch bei unseren „Teamern“ aus der Klassenstufe 9, die engagiert und gekonnt ihre jüngeren Schulkameraden und -kameradinnen über die gesamte Zeit unterstützten!  „Wir lassen uns wieder als Klassensprecher aufstellen um mit zu dürfen und wir wollen wieder als Teamer mit!“, so nahezu einhellig in der Abschlussrunde. Na dann: Los geht`s!

Die Klassensprecher kamen als Jugendliche, die ein Amt „innehaben“, sie fuhren zurück als Klassensprecher und Klassensprecherinnen, die ein Amt „ausführen“ – ein großer Unterschied.

Text: Wolfgang Reetz  

Johannes Wedemann
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